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ÜBERSCHRIFT 13

12 ÜBERSCHRIFT

12

Der Preis ist heiß

POWER PRICING IM HANDWERK

Der Preis ist eine Waffe, die von Konkurrenten oft

eingesetzt wird, um einen Auftrag zu erhalten und

die Kapazitäten im Unternehmen auszulasten.

Fakt ist, die Preis-Performance im Handwerk hat

Nachhilfebedarf: Die Gewinne sind absolut be-

trachtet viel zu gering.

Die Lösung: Die Identifikation und Umsetzung

der wichtigsten Pricing-Ertragshebel!

Aus unserer Beratungspraxis kennen wir sechs Er-

tragshebel, die besonders im Handwerk wirken.

u

Pricing-Begriffe (Glossar)

Pricing

In der deutschsprachigen Beratungspraxis hat

sich das Verb „preisen“ durchgesetzt und wird

im Sinne von „den Preis für ein Produkt oder

Dienstleistung bestimmen“ verwendet.

Pricingmarge

Die Begriffe Deckungsbeitrag, Marge, Pricing-

marge, Handelsspanne oder Rohgewinn werden

in der Regel gleich verwendet. Wir verwenden

den Begriff Pricingmarge, weil dieser am besten

ausdrückt, was nach Bepreisung des Auftrages

– nach Abzug der direkten (= variablen) Kosten

von den erzielen Umsätzen – als Betrag übrig

bleibt, um die Fixkosten zu decken und noch

einen Gewinn zu erzielen.

Bid/No-Bid-Entscheidung

Die Bewertung der Ausschreibung ist die Grund-

lage der Entscheidung darüber, ob ein Angebot

erstellt werden soll oder nicht.

Upselling

Zunächst wird ein ausschreibungskonformes An-

gebot abgegeben. In einer späteren Phase wird

ein höherwertiges Produkt vorgestellt und angebo-

ten und dessen höherer Wert und Nutzen dargelegt.

Preisdifferenzierung

Kunden werden in allen Branchen bei fast allen

Produkten oder Dienstleistungen mit Preisdiffe-

renzierung konfrontiert. Eine verbreitete Form

ist die personenbezogene Preisdifferenzierung:

Unterschiedliche Personen zahlen für das glei-

che Produkt unterschiedliche Preise. Bereits im

Mittelalter variierten Wanderhändler ihre Preise

je nach Ort und Käuferstruktur und waren da-

mit höchst erfolgreich.

DER

PREIS

IST

HEISS

Auftragsbeurteilung

• Einschätzung der Zuschlags-

wahrscheinlichkeit

• Verständnis der eigenen Rolle

1

Margenvorgabe

• Projektkomplexität

• höhere Margen -

geringere Margen

2

Angebotsphase

• Schlankes Angebot mit

Upselling-Potenzial

• Festlegung von Zuschlagspreis

und Pricingmarge

• Stundensatzkalkulation

3

Änderungskosten

• Erfassung kundenseitiger

Änderungswünsche

• Preisdurchsetzung von

Änderungskosten

• Pricingmarge sichern

4

Pricingmarge Soll/Ist

• Mitlaufende Kalkulation mit

Pricing-BWA

• Nachkalkulation

• Interne Fehler aufarbeiten

5

Pricing-BWA

• Kontrolle und Steuerung von

Pricingmarge und -qualität

• Zielrichtung und Differenzierung

6

1

Der

Erstangebotspreis

wird u.a. basierend

auf der Rabatterwartung, Kundenhistorie, Wett-

bewerbssituation und Angebotsstrategie abge-

leitet.

Bevor mit der Preisverhandlung begonnen wird,

sollte zunächst der erwartete

Zuschlagspreis

abgeschätzt werden.

Wenn man unter den

Ausstiegspreis

geht,

sollte auch der Leistungsumfang des Angebots

reduziert werden.

Abbildung: Preisschritte in der Angebotsphase

Übersicht: Pricing-Ertragshebel

Der Preis hat die größte Durchschlagskraft auf den Gewinn.

Der Preis bei Großaufträgen löst bei Handwerkern jedoch selten Begeisterung aus.

Im Gegenteil: Der Preis wird oft gefürchtet. Das muss nicht sein.